Ich habe eine Theorie: Alle Muetter auf der ganzen Welt sind gleich..nur unterschiedlich laut.
Gestern waren wir essen.
Hinter diesem unscheinbaren Satz mit Subjekt, Praedikat und adverbialer Bestimmung der Zeit verbirgt sich eine komplette Geschichte. Wir waren zum Essen eingeladen bei Verwandten meiner Freundin. Ein Essen in Spanien besteht (wie wir bereits berichtet haben) aus Vorspeise, Hauptgericht und Nachtisch. Gestern wurden wir eines Besseren belehrt.
Es kann ohne weiteres auch aus Vorspeise (bspw. Salat), Vorvorspeise (bspw. Bohneneintopf), Hauptgericht (Schnitzel mit Kartoffeln), 2. Hauptgericht (Paella mit Fleisch), Nachspeise (Schokoladen-Kaese-Kuchen), 2. Nachspeise (Obstsalat) und Postre (Kaffee) bestehen.
Es gibt allerdings auch Gelegenheiten, in denen das noch getoppt wird.
Abends sollte es ein grosses Fest geben (St. Johannis-Nacht). Soweit sind wir nicht gekommen. Wir wurden abgepasst von Verwandten von Verwandten von Verwandten von Anita (hat sie selber noch nie gesehen) und zum (na?) Essen eingeladen.
Familie aus dem ganzen Land kam vorbei, um sich zu treffen und zu feiern. Und wir wurden mitten hineingezogen. So eine Freundlichkeit ist man aus Deutschland gar nicht gewohnt ("Das sind Verwandte von Miguel!"), schon nach wenigen Minuten war man Teil der Familie. Zu Essen gab es ..einiges (Platz reicht nicht, denkt euch selber alles aus, was ihr an spanischem Essen kennt und schlagt den Rest einfach nach).
Alle waren erstaunt, dass wir nicht so viel essen konnten. (Keiner lacht jetzt!)
Gegen Mitternacht war auch der letzte Kuchen gegessen, der letzte Wein getrunken und die letzte Zigarette geraucht. Nun sollte es doch eigentlich zum Fest gehen, oder? Nein, das Fest war nur ein Vorwand, sich zu treffen, zu quatschen und... zu essen. Wir haben es natuerlich dann nicht mehr zum Fest geschafft, weil wir so voll gefuttert waren, dass wir ins Bett mussten.
Die Spanier glauben nun:
1. Dass Deutsche nichts vertragen (Keinen Alkohol und kein gutes Essen)
2. Dass sie nur Pferde essen (Sorry, ich wollte das mit dem Sauerbraten wirklich nicht sagen!)
3. Alle deutschen Maenner groesser als 1,90 m sind. (Gruss an Marc)
Davon abgesehen haben wir traumhaft schoene Landschaften gesehen, ungewoehnliche Tiere (Kuehe, Schweine, Pferde und Huehner). Die Luft hier oben ist so gut, dass alle Menschen ewig alt werden. Oma ist fast 90, Opa 99, der aelteste von ihnen 103(!). Das sagt schon einiges, oder?
Heute sind wir in Astorga angekommen, etwa 200 km im Landesinneren. Das Hotel ist ein Traum.Hier hat auch schon die Prinzessin Elena von Spanien genaechtigt. Hohe Decken, viel Stuck, ein altes Herrenhaus aus dem Jahre 1790, wie gemalt. Waere da nicht der Flachbildschirm, man koennte meinen, man waere in einem alten Film gelandet.
Wenn wir aus dem Fenster schauen, sehen wir uebrigens den Palast von Gaudi und die Kathedrale von Astorga.Unglaubliche Gebaeude, Fotos gibt es, wenn wir zurueck sind.
Morgen geht es ein wenig durchs Land, jetzt muessen wir erst einmal den Spaniern die Daumen druecken, dass die Italiener nicht ihren besten Tag erwischt haben.
Was das jetzt alles mit der angekuendigten Rolle von Mann und Frau zu tun hat?
Keine Ahnung, fiel mir gerade nichts zu ein. :-)
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